Die Deutschen Meisterschaften 2016 – Ein Rückblick
Die Deutschen Straßen-Radmeisterschaften, oft in Fach- und Fankreisen kurz als „DM“ bezeichnet, finden jedes Jahr statt. Veranstalter ist der Bund Deutscher Radfahrer. Sie beinhalten Wettbewerbe im Einzelzeitfahren, im Straßenrennen und in den deutschen Bergmeisterschaften.
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2016 wieder ein Radsportgroßereignis
2016 war die DM wieder einmal die Generalprobe für die Tour de France. Besonders die Wettkämpfe in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt und in Streufdorf wurden begeistert verfolgt, in Berlin und Genthin fanden weitere Titelkämpfe statt. Im Straßenrennen stand die große Frage, ob André Geipel wieder den Titel holt oder Marcel Kittel diesen bekommt. Die Länge des anstrengenden Kurses in Erfurt betrug 215 Kilometer, mit 228 Startern wurde hier zudem ein neuer Rekord erreicht. Thüringen ist traditionell ein zentrales DM-Land mit zahlreichen erprobten Fans.
Der Zeitplan der DM 2016
Datum | Uhrzeit | Disziplin | Streckenlänge | Kategorie |
---|---|---|---|---|
Freitag, 24. Juni | 08:30 | Einzelzeitfahren | 41 km | Männer U23 |
ca. 10.30 | Einzelzeitfahren | 41 km | Elite Männer | |
14:00 | Einzelzeitfahren | 26,2 km | Elite Frauen | |
Sonntag, 26. Juni | 08:00 | Straßenrennen | 7x15,4 km = 107,8 km | Elite Frauen |
11:30 | Straßenrennen | 14x15,4 km = 215,6 km | Elite Männer |
Sieger bei Männern und Frauen in unterschiedlichsten Kategorien
Die Einzelzeitfahren der Männer U23 und Elite sowie der Frauen wurden am 24. Juni 2016 in Streufdorf ausgetragen. Hier siegte Trixi Worrack im Einzelzeitfahren der Frauen, bei den Männern gewann Tony Martin, Maximilian Schachmann siegte in der Klasse U23. Die Elite Frauen und Männer ging in Erfurt am 26. Juni 2016 an den Start. Die Länge einer Runde betrug 15,4 Kilometer. Die Männer mussten diese 14-mal befahren, die Damen nur siebenmal. André Geipel belegte den ersten Platz, während sich der siegessichere Marcel Kittel mit Platz drei begnügen musste. Bei den Frauen gewann Mieke Kröger. In der Klasse U23 starteten die Meisterschaften U23 im Berliner Velothon. Bei den Männern siegte Pascal Ackermann. Alles schloss mit dem Mannschaftszeitfahren am 4. September 2016 in Genthin. Hier belegte das rad-net Rose Team den ersten Platz.
Unterschiedliche Rennstrecken
Jährlich gestaltet sich das Profil der Straßenrennstrecken unterschiedlich. So können Sprinter und Rouleure ihre speziellen Chancen haben, die Deutsche Meisterschaft zu erringen. In der Regel erfolgt die Austragung der Rennen auf einem Rundkurs, so muss mehrmals die gleiche Strecke absolviert werden. Zeitfahren und Straßenrennen finden meist an unterschiedlichen Orten statt und erreichen auf diese Weise eine große Publikumswirkung. Deshalb sind die Deutschen Meisterschaften so populär, obwohl sie im Weltmaßstab nicht den Bekanntheitsgrad einer Tour de France erreichen. Sie gelten jedoch als wichtiger Meilenstein auf dem Weg dorthin. Besonders in den Jahren der Dopingprobleme rund um die Tour de France avancierte die DM zu einer populären und geschätzten Veranstaltung.
Interessante Historie
Die Geschichte der DM ist lang, sie reicht bis ins Deutsche Kaiserreich zurück. Damals war ein Fahrrad an sich noch eine Attraktion. 1913 holte Ernst Franz den Titel als Straßenmeister-Profi, 1920 erhielt Hermann Klinke den ersten Amateurtitel. Kriegs- und inflationsbedingt fielen die Meisterschaften z.B. von 1914 bis 1918 und im Zweiten Weltkrieg aus. 1974 bis 1986 fanden die Profimeisterschaften als Drei-Nationenmeisterschaft mit Luxemburger und Schweizer Fahrern statt, 1987 bis 1994 mit Liechtensteiner und Schweizer Fahrern. Vielleicht wird dieser Europagedanke in der Zukunft wieder verstärkt gelebt oder besser „gefahren“.
Männer, Frauen und Teams
Von 1992 bis zum Jahr 2004 gewann das Team Telekom bzw. T-Mobile den Straßenmeistertitel der Männer. 2005 brach Gerald Ciolek diese Serie. Dauernde Beobachter waren erfreut darüber. Die Deutschen Straßenmeisterschaften sind ein nationales und weltweit anerkanntes Event in dieser Kategorie, bei der jeder namhafte Radsportler der Bundesrepublik dabei sein muss. Die Frauen gehören natürlich schon lange zu den Wettbewerbern und erringen ihre Titel in den verschiedenen Kategorien der Straßen- und Zeitfahrmeister, sowie im Team.